„Aus Barranquilla nach Osnabrück – ein Rückblick aus kolumbianischer Sicht”

Hellman Schmidt Vallejo machte sich vor etwa einem Jahr auf den Weg aus seiner Heimatstadt Barranquilla in Kolumbien nach Osnabrück, um hier ein Jahr lang als Gastlehrer bzw. sogenannte Ortslehrkraft an einer Grundschule zu arbeiten.
Ermöglicht wurde ihm dies durch die internationalen Austauschprogramme des PAD (Pädagogischer Austauschdienst Deutschland). Der PAD bietet Lehrern mit dem Fach Deutsch aus dem Ausland die Möglichkeit an, in Deutschland in ihrem Beruf als Lehrer zu arbeiten und ihre Deutschkenntnisse so zu verbessern.

Üblicherweise arbeiten diese Lehrer in ihren Heimatländern bereits an einer Deutschen Schule und haben bereits recht gute Deutschkenntnisse.
Diese deutschen Schulen werden meistens vom Goetheinstitut aus Deutschland unterstützt und häufig sind auch die dortigen Schulleiter selbst Deutsche.
In Hellmans Fall fiel die Wahl seiner Gastschule auf die Hüggelschule in Hasbergen. Die Hüggelschule ist eine Grundschule und hier gehören bereits seit etwa 40 Jahren Gastlehrer zum Kollegium. Sehr häufig kamen diese Gastlehrer aus Mittel – oder Südamerika und sie haben immer auch ein wenig ihrer Kultur und Mentalität mit nach Hasbergen gebracht.
Für alle Beteiligten, vor allem aber für die Schüler und Schülerinnen sind die Gastlehrer und Gastlehrerinnen eine Bereicherung. Die Gastlehrer selbst lernen in ihrer Zeit hier natürlich in erster Linie die Sprache, erfahren aber auch viel über die Bräuche und Abläufe innerhalb eines (Schul-) Jahres in Deutschland und nehmen diese Erfahrungen mit zurück in ihre Heimatländer. Dort können sie dann noch genauer und authentischer die deutsche Sprache aber auch die deutsche Kultur vermitteln, denn dies ist letzten Endes das Ziel ihres Gastlehreraufenthaltes. Viele unserer Gastlehrer sind in Deutschland geblieben oder nach einigen Jahren zurückgekommen, um hier zu leben.

Sie haben die deutsche Kultur schätzen gelernt und ihr teilweise heimische Paradiese hinter sich gelassen. Das dies keine leichte Entscheidung ist, kann man sich sicherlich gut vorstellen, doch wenn Hellman über seine Lebenswirklichkeit in Kolumbien berichtet, wird auch schnell deutlich, was hier eingetauscht würde.
Dieses Gastlehrerjahr ist für Hellman fast vorüber und er hat während seiner Zeit hier viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln können.

In unserem Interview konnte Hellman von diesen Erfahrungen berichten, aber er erzählt uns auch viel aus seiner Heimat Kolumbien, der Schule dort, seiner Arbeit als Lehrer an einer deutschen Schule und den täglichen Herausforderungen, die der Alltag in Kolumbien an ihn stellt. Viele neue Eindrücke und sehr bildhafte Beschreibungen vermittelte er uns in unserem Gespräch. Ein Leben zwischen den Kulturen, wie er es selbst beschreibt, ist nicht nur sehr vielfältig sondern durchaus aus auch sehr berührend.